Artist Index: Liebermann, Max

Badende Knaben
Radierung auf Velin. 1904.
17,8 x 24 cm (28,1 x 35 cm).
Schiefler 52 IV 2.

Aus der Auflage für den deutschen Kunstverein, publiziert in der Jahresmappe 1904/1905. Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand. Beigegeben: Eine weitere Radierung mit Kaltnadel von Max Liebermann: "Junge Frau im Pelz" (Schiefler 365 IIIb).

Am Strande (Nordwijk)
Kaltnadel auf Velin. 1914.
18,7 x 23,5 cm (43,8 x 50 cm).
Schiefler 155 V c.

Prachtvoller Druck mit sehr breitem Rand, erschienen als Auflage in der III. Jahresmappe der "Freunde graphischer Kunst" Leipzig, 1915, im originalen Passepartout.

Lesendes Mädchen
Farblithographie auf leichtem Velinkarton. 1896.
31 x 25 cm (46 x 30,5 cm).
Signiert "MLiebermann".
Schiefler 41 b.

Prachtvoller Druck mit Rand. Gedruckt von vier Steinen: Zeichnungsplatte (schwarz) und Tonplatten (blau, gelb, rot). Laut Schiefler variieren die Drucke in der Intensität des Kolorits; das vorliegende Blatt in sehr schönem kräftigen Blau.

Die Judengasse in Amsterdam
Radierung auf Bütten. 1906.
19,2 x 24,7 cm (35,2 x 37,6 cm).
Signiert "MLiebermann".
Schiefler 57 b.

Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand.

Über Hans Baluschek
Liebermann, Max, Maler und Graphiker, langjähriger Präsident der Berliner Akademie der Künste (1847-1935). Eigh. Brief m. U. "Dr. Max Liebermann". 1 S. Gr. 4to. Berlin-Wannsee 11.VII.1920.
An einen Herrn, der sich dafür einsetzt, dem Maler und Illustrator Hans Baluschek den Professorentitel zu verleihen. "... ich habe die Laufbahn Baluschecks [!] von seinen ersten Anfängen mit großem Interesse verfolgt und ich war stets bestrebt, zumal in den Ausstellungen der Secession, sein Talent zur Anerkennung zu bringen. Daher wäre es mir eine aufrichtige Freude, den Professorentitel für ihn zu erwirken. Leider aber ist wenig Aussicht dafür vorhanden, denn die jetzige Regierung hat Titel u. Orden abgeschafft. Der Titel wird nur noch verliehen, wenn damit ein Amt oder ein Lehrtätigkeit verbunden ist ...". Macht dann den Vorschlag, daß die Leiterin der Mädchenschule, an der Baluschek als Kunstlehrer wirkte, sich an den Minister wendet, der das Gesuch dann an den Senat der Akademie weiterleiten müßte. "... Und daß der Senat es befürworten würde, scheint mir ganz sicher zu sein. - Da ich erst vom 1. Oktober an als Präsident zu amtieren habe, kann ich bis dahin nichts weiter thun ...". Versichert aber, daß er mit größtem Vergnügen alles, was in seinen Kräften stehe, zur Erreichung des Ziels unternehmen werde. - Baluschek trat 1920 in die SPD ein und engagierte sich fortan stark in vielen sozial- und kulturpolitischen Unternehmungen, aber von einem Professorentitel ist nichts bekannt geworden. - Einriss an der Querfalte.

- Hektographiertes Schreiben mit eigh. Unterschrift "M Liebermann". 1 S. Folio. Berlin 1.VIII.1924.
Rundschreiben an deutsche Künstler, die Liebermann als Präsident der Berliner Akademie der Künste zur Teilnahme an einer geplanten "Schwarz-Weiß-Ausstellung" in den Räumen der Akademie am Pariser Platz einlädt, einer Ausstellung, "in die Graphik jeder Art, Zeichnungen, Aquarelle, Gouachen und Pastelle, ferner Werke der Kleinplastik aufgenommen werden. Bei dieser Ausstellung soll das Aquarell besonders berücksichtigt werden, wobei auch ältere Arbeiten dieser Art Aufnahme finden sollen ... Eine Jurierung der Werke der Gäste findet nicht statt, dagegen wird vielleicht in einzelnen Fällen mit Rücksicht auf den begrenzten Raum der Ausstellungssäle aus einer größeren Zahl gleichartiger Arbeiten eine Auswahl getroffen werden müssen ...". - Die wirtschaftlich schlechten Zeiten nach der Inflation werden dadurch deutlich, daß auch der Briefkopf des Präsidenten der Akademie nur mit Schreibmaschine geschrieben ist und der Seitenrand die Wörter "Staat Preussen" in Blindprägung trägt. - Beiliegend mehrere Zeitungsartikel über den Künstler.

Liebermann, Max. Zweiundzwanzig Originallithographien zu Heinrich Heine Der Rabbi von Bacharach. Typograph. Titelblatt und 20 signierte Orig.-Lithographien auf Japan. Lose Blatt unter Passepartouts, sowie 2 weitere signierte Lithographien. 45 x 30 (Passepartoutgröße) in rostroter Original-Maroquinmappe mit vergoldeter Mittelintarsie (mosaische Gesetzestafeln) auf der Vorderdecke und vergold. RTitel. Berlin, Propyläen-Verlag, 1923.
Achenbach 29-50. Schauer II, 86. – Ausgezeichnete Separatabzüge auf Japan, die auch zusätzliche Abzüge der für die Buchausgabe nicht verwendeten Steine enthält, nämlich die Motive "Der Rabbi und Sara auf der Flucht" II und III, "Blick auf Frankfurt/Main und Initiale A" II, "Umzug der 'fahrenden Fräuleins' auf dem Römer" II und "Frau mit Initiale A" (Achenbach 46-50). Erschien als Extrasuite in lediglich 17 Exemplaren, von denen 15 für den Handel bestimmt waren. "Vielleicht das schönste - und bis heute kaum beachtete - Illustrationswerk, das uns Liebermann hinterlassen hat ... Die Illustrationen zum 'Rabbi von Bacharach' sind der Höhepunkt der Liebermannschen Illustrationskunst überhaupt. Eine solche Flüssigkeit und Suggestivität der Handschrift hat der Künstler weder davor noch danach wieder in der lithographischen Technik erreicht." (Achenbach S. 124 und 135). – Das typographische Titelblatt fleckig und mit Randläsuren, sonst ordentlich, 2 der Abzüge separat, nicht unter Passepartouts, der Vollständigkeit halber beigelegt.

Liebermann, Max. 54 Steindrucke zu kleinen Schriften von Heinrich von Kleist. 76 S. Mit 56 Original-Lithographien von Max Liebermann. 33,5 x 26 cm. OPergamentband (gering fleckig und abgegriffen, kaum gewölbt) mit Deckelvignette und KGoldschnitt. Berlin, Bruno Cassirer, (1917).
Schauer II, 86. Schiefler 226-228. – Eines von 250 nummerierten Exemplaren der Ausgabe auf Büttenpapier (Gesamtauflage: 270). Druckvermerk vom Künstler signiert. Das erste von Liebermann illustrierte Buch, zugleich das am reichsten illustrierte. Enthält nicht, wie auf dem Titel angegeben, 54 sondern 56 Original-Lithographien. – Papier geringfügig vergilbt.

Netzflickerinnen
Radierung und Kaltnadel auf Van Gelder Zonen-Bütten. 1894.
22,9 x 31,6 cm (36,2 x 46,5 cm).
Signiert "M. Liebermann".
Schiefler 33 III b.

Prachtvoller, kräftiger Druck mit breitem Rand, rechts und unten mit dem Schöpfrand. Beigegeben: Von Max Liebermann die Radierung "Auf der Weide" (Schiefler 21 VI).

Kellergarten in Rosenheim
Radierung in Schwarzbraun auf Velin. 1895.
17,8 x 22,5 cm (36,2 x 27,4 cm).
Schiefler 35 IV b 2.

Aus Pan I, 1. Ausgezeichneter Druck mit breitem Rand oben und unten, sowie Rand an den Seiten. Beigegeben: Drei weitere Blätter von Max Liebermann: "Badende Knaben", Kaltnadel (1896, Schiefler 44 III b, 2, erschienen in "Pan" III, 2), sowie "Holzsammler im Walde", Lithographie in Blaugrau, (1896, Schiefler 49 b 2, aus Pan, V, 4) und "Pferderennen", Holzstich von Hoberg, (1922, Achenbach VIII) sowie eine Radierung von Walter Leistikow "Märkische Landschaft" (Nass 21 II b (von d)).

Israëls am Strande von Scheveningen
Lithographie auf Japan. 1912.
9,4 x 13,2 cm (25,2 x 32 cm).
Schwach lesbar signiert.
Schiefler 140 II wohl a (von c).

Probedruck vor der numerierten Auflage. Prachtvoller Druck mit dem sehr breiten, vollen Rand, links und unten mit dem Schöpfrand.

Selbstporträt
Lithographie auf JWZanders-Bütten. 1921.
32,5 x 24,5 cm (57 x 45 cm).
Schiefler 337 a (von b).

Schiefler verzeichnet neben den Probedrucken eine Auflage von 150 signierten und numerierten Exemplaren, erschienen bei Paul Cassirer, Berlin. Prachtvoller Druck mit dem sehr breitem, vollen Rand, an drei Seiten mit dem Schöpfrand.

Selbstbildnis des Fünfundsiebzigjährigen
Kaltnadel auf festem Velin. 1922.
23,7 x 17,8 cm (51,5 x 33 cm).
Signiert "MLiebermann". Auflage 103 num. Ex.
Schiefler 360 III.

Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand, oben und unten mit dem Schöpfrand.

Sitzender Junge im Profil
Bleistift auf Velin. Wohl 1884.
36,5 x 22,3 cm.
Unten rechts mit Bleistift mit den Nummern "42" und "55" bezeichnet.

Im Zusammenhang mit Liebermanns Gemälde "Flachsscheuer in Laren" (1886) entstanden eine Vielzahl vorbereitender Zeichnungen und Ölstudien. Das vorliegende Studienblatt zeigt die Figur eines sitzenden Jungen mit nach vorne gebeugtem Oberkörper, den rechten Arm auf den Oberschenkel gestützt. Das Gesicht ist im verlorenen Profil gezeichnet, dazu neben und unterhalb der Figur Kopfstudien in zwei weiteren Skizzen. Die untere Skizze zum Kopf des Knaben zeigt zudem noch die auf Kinnhöhe erhobene linke Hand.
Die Vorstudie skizziert den im Gemälde ganz links sitzenden Jungen, der dort eines der großen Schwungräder für die sich drehenden Garnspulen der Spinnerinnen antreibt. Liebermann suchte sich nach seiner Rückkehr aus den Niederlanden in Berlin Modelle für die Figuren des Larener Gemäldes, so dass es sich bei dem Dargestellten durchaus um einen Berliner Jungen handeln könnte.
Wir danken Frau Dr. Margreet Nouwen für ihre freundlichen Auskünfte.

Provenienz: Privatsammlung Kanada

Die Frau des Künstlers
Feder in Schwarz auf Velin. Wohl um 1898.
18 x 11,3 cm.
Unten rechts mit dem Nachlaßstempel.

Max Liebermann fertigte zahlreiche Zeichnungen seiner Frau an, die wegen ihrer zeitlosen Schönheit schwer zu datieren sind. Sie sitzt hier bequem im Sessel, lesend oder schlafend mit einem Buch auf dem Schoß, mit nach hinten gebundenen Haaren, in einem hochgeschlossenen Kleid. Marthas Anmut ist vor allem in den zarten Schraffuren der feinen Gesichtszüge zu ahnen. Der Körper ist hingegen mit einem deutlich gelockerten Strich in Umrissen gezeichnet, teils nur angedeutet, ebenso der bequeme Sessel und der im Vordergrund zu Marthas Füßen liegende Dackel. Möglicherweise ist Martha hier bei der Lektüre eingenickt, worauf der leicht zur Seite geneigte Kopf, der halb geöffnete Mund und der betonte Wimpernbogen schließen lassen. Solche Momente hielt Liebermann gerne fest. Die Datierung lässt sich Margreet Nouwen zufolge nicht ganz eindeutig festlegen; der Dackel scheint jedoch noch relativ jung zu sein, und es handelt sich wohl um den hellbraunen Männe, den Liebermann laut Überlieferung von Hugo von Tschudi, möglicherweise zu seinem 50. Geburtstag im Jahre 1897, also nach der gemeinsamen Reise der beiden Freunde nach Paris, geschenkt bekommen hatte. Daher lässt sich als Entstehungszeit dieser Skizze etwa das Jahr 1898 annehmen.
Schönes, persönliches Zeugnis aus dem häuslichen Leben des Künstlers. Aufgrund des Nachlaßstempels muss sich die Zeichnung bis 1935 im Besitz des Künstlers befunden haben. Der Verkauf erfolgt mit Zustimmung der Erben nach Max und Martha Liebermann.
Wir danken Frau Dr. Margreet Nouwen für ihre freundlichen Hinweise.

Provenienz: Nachlass des Künstlers
Privatbesitz Berlin

Der Pferdeführer
Schwarze Kreide auf dünnem bräunlichen Papier. Um 1912.
38,5 x 25 cm.

Die Zeichnung ist ein Entwurf zu Liebermanns Kaltnadelarbeit "Pferdeführer I" und besonders zu "Pferdeführer II" (Schiefler 126 und 127). Vgl. auch das Gemälde "Reitknecht mit Pferd" (Eberle 1912/11). Die Konturen von Pferd und Pferdeführer sind so weit angelegt, mittels dieser Vorzeichnung wurden diese auf den Lithographiestein durchgedrückt und übertragen (verso Druckspuren entlang den Konturen sichtbar). Die weiteren Ergänzungen für die spätere Lithographie wurden wohl auf dem Stein vorgenommen. Vermutlich diente diese Vorstudie auch als Plattenschutz und Archivierungshilfe zur rascheren Erkennung der Darstellung. Hierfür sprechen die entlang den Plattenrändern nach hinten umgelegten Papierfaltungen.
Wir danken Frau Dr. Margreet Nouwen, Frau Dr. Sigrid Achenbach sowie Herrn Georg Dietz, Kupferstichkabinett Berlin, für ihre freundlichen Auskünfte und Unterstützung bei den Recherchen. Mit einer Echtheitsbestätigung von Frau Dr. Nouwen vom 16. März 2015.

Provenienz: Ehemals Sammlung Hofrat Alexander Koch, Darmstadt (Verleger diverser Kunstgewerbe-Fachzeitschriften, u. a. "Deutsche Kunst und Dekoration")
Privatbesitz Norddeutschland

Selbstbildnis, im Freien zeichnend
Schwarze Kreide auf Briefpapier (Bütten mit Wasserzeichen "Reichsadler Papier"). Um 1910.
21 x 32,8 cm.

Der zeichnende Liebermann hat sich seinem Motiv einer Flachlandschaft mit Kirchturm im Hintergrund, wohl der Noordwijk-Binnen, zugewandt und ist ganz in seine künstlerische Arbeit vertieft. Er ist vornehm in Hut und Jackett gekleidet und kehrt sich im verlorenen Profil nach links vom Betrachter ab. Die Beine sind nur bis zu den Knien erfasst und befinden sich in Schrittposition, der linke Arm hält den Zeichenblock, während die rechte Hand zeichnet. Liebermann entwirft in kräftigen Kreidestrichen die Konturlinien des Stehenden und der Landschaft dahinter. Es handelt sich bei dieser Zeichnung um einen Entwurf zu der Lithographie "Selbstbildnis, im Freien zeichnend" (Schiefler 110), die 1911 im Frontispiz von Oscar Bies "Holländischen Skizzenbuch" erschien. Die Lithographie ist jedoch seitenverkehrt und zeigt im Gegensatz zu der Entwurfszeichnung im Hintergrund nur einige Kühe und keinen Kirchturm.
Wir danken Frau Dr. Margreet Nouwen, Frau Dr. Sigrid Achenbach sowie Herrn Georg Dietz, Kupferstichkabinett Berlin, für ihre freundlichen Auskünfte und Unterstützung bei den Recherchen. Mit einer Echtheitsbestätigung von Frau Dr. Nouwen vom 16. März 2015.

Provenienz: Ehemals Sammlung Hofrat Alexander Koch, Darmstadt (Verleger diverser Kunstgewerbe-Fachzeitschriften, u. a. "Deutsche Kunst und Dekoration")
Privatbesitz Norddeutschland

Die Kutsche
Recto Bleistift, verso schwarze Kreide, auf transparentem Papier. Um 1914.
34,8 x 29 cm.

Diese Zeichnung diente als Entwurf der Lithographie "Die Kutsche" aus dem Jahre 1914 (Schiefler 163), die Martha und Käthe Liebermann, die Frau und Tochter des Künstlers, auf einem Zweispänner auf dem Monte Pincio in Rom zeigt. Mithilfe des Transparentpapiers wurde die gezeichnete Bildidee (recto) durch Auflegen mit der bezeichneten Seite auf den Lithographiestein von verso mit schwarzer Kreide in den Konturen nachgezogen, wodurch der Bleistiftentwurf seitenverkehrt auf den Stein übertragen und mit Lithographiekreide bearbeitet werden konnte. Nach dem Druckprozedere, das die Darstellung nochmals spiegelte, erschien die Lithographie schließlich wiederum seitengerade, entsprechend der Vorderseite unserer Vorzeichnung. In ihren Umrissen sehr kräftige, energische Entwurfszeichnung.
Wir danken Frau Dr. Margreet Nouwen, Frau Dr. Sigrid Achenbach sowie Herrn Georg Dietz, Kupferstichkabinett Berlin, für ihre freundlichen Auskünfte und Unterstützung bei den Recherchen. Mit einer Echtheitsbestätigung von Frau Dr. Nouwen vom 16. März 2015.

Provenienz: Ehemals Sammlung Hofrat Alexander Koch, Darmstadt (Verleger diverser Kunstgewerbe-Fachzeitschriften, u. a. "Deutsche Kunst und Dekoration")
Privatbesitz Norddeutschland

Soldat auf galoppierendem Pferd
Schwarze Kreide auf dünnem bräunlichen Papier. Um 1915.
29,5 x 38 cm.

Diese Zeichnung stellt einen Entwurf für die Lithographie "Soldat auf galoppierendem Pferd" von 1915 (Schiefler 205) dar. Vermutlich bezieht sich auch die sehr ähnliche Lithographie "Jetzt wollen wir sie dreschen" (Schiefler 173) auf unsere Vorstudie. In wenigen raschen Kreidestrichen entwirft Liebermann die Figur des stürmischen Reiters. Das Pferd befindet sich mit den Vorderhufen im Absprung, die Hinterhufe schweben im Galoppsprung kurz über dem Boden. Der Soldat erhebt den rechten Arm in einem Kampfgestus, er schwingt sein rechtes Bein gerade über den Pferderücken. In unserer Vorzeichnung ist bereits die Pickelhaube angedeutet, jedoch fehlt dem Soldaten der Säbel in seiner erhobenen rechten Hand, der später in der Lithographie "Jetzt wollen wir sie dreschen" (Schiefler 173) vorhanden ist.
Wir danken Frau Dr. Margreet Nouwen, Frau Dr. Sigrid Achenbach sowie Herrn Georg Dietz, Kupferstichkabinett Berlin, für ihre freundlichen Auskünfte und Unterstützung bei den Recherchen. Mit einer Echtheitsbestätigung von Frau Dr. Nouwen vom 16. März 2015.

Provenienz: Ehemals Sammlung Hofrat Alexander Koch, Darmstadt (Verleger diverser Kunstgewerbe-Fachzeitschriften, u. a. "Deutsche Kunst und Dekoration")
Privatbesitz Norddeutschland

Zwei Entwürfe für die Umschlagvignette von Kleists "Kleine Schriften"
Bleistift auf Velin. 1916.
32 x 22,3 cm.

Gezeichnet auf der Rückseite einer Ankündigung des "Wiesbadener Tagblatt" vom 4. Oktober 1916, nachmittags 3.40 Uhr. Zwei eingekreiste Skizzen untereinander, beide zeigen jeweils eine auf dem Boden sitzende Frau unter einem Baum im Profil nach links, ein Kind stillend, links von ihr im Hintergrund eine Flachlandschaft mit Sonnenauf- oder -untergang. Es handelt sich um zwei Entwürfe für die Umschlagvignette von "Max Liebermann: 54 Steindrucke zu kleinen Schriften von Heinrich von Kleist", Berlin [Verlag Bruno Cassirer], 1917. Die Studien wurden zugunsten eines nackten Reiter im Tondo (Schiefler 226) verworfen, aber später für die Lithographie "Nährende Bäuerin" von 1917 (Schiefler 292) verwendet.
Zusätzlich im rechten oberen Rand von Liebermanns Hand in Bleistift bezeichnet mit einer Auflistung von Wochentagen untereinander: "Doñerstag, Freitag, Soñtag, Montag, Mittwoch [?], Doñerstag, Soñab [=Sonnabend], Soñtag [verwischt], [?]tag [verwischt], Mittwoch [?], Doñerstag, Son, Soñtag, Montag."
Wir danken Frau Dr. Margreet Nouwen, Frau Dr. Sigrid Achenbach sowie Herrn Georg Dietz, Kupferstichkabinett Berlin, für ihre freundlichen Auskünfte und Unterstützung bei den Recherchen. Mit einer Echtheitsbestätigung von Frau Dr. Nouwen vom 16. März 2015.

Provenienz: Ehemals Sammlung Hofrat Alexander Koch, Darmstadt (Verleger diverser Kunstgewerbe-Fachzeitschriften, u.a. "Deutsche Kunst und Dekoration")
Privatbesitz Norddeutschland

Skizzen zur Illustration der Tobias-Legende
Bleistift auf gefaltetem bläulichen Korrespondenzpapier, in zwei Teilen mittig auseinandergerissen. 1916.
20,3 x 16 cm (Briefpapier mittig gefaltet).

Gezeichnet auf der Rückseite eines an Martha Liebermann adressierten Briefes von Anna Kraus vom 3. Oktober 1916:

"Grunewald 3.10.1916/ Sehr verehrte Frau Professor!/ Herzlichen Dank für Ihre liebenswürdige Karte, Friedrich [? laut Ernst Volker Braun "sieht [dieses Wort] eher nach Friedjof aus"] schrieb mir, daß Sie so lieb waren und ihm Zigaretten geschickt haben, er hat sich sehr gefreut darüber. Unser Hans war 14 Tage hier, für uns eine große Freude, seit einem Jahr haben wir ihn nicht gesehen sieht aber glänzend aus, ich lege Ihnen ein Bild bei, er ist ein herzensguter Junge noch einen Kopf größer wie [sic] wie mein Mann. Wenn Sie erst wieder in Berlin sind, dann wollen wir Ihrem Herrn Gemahl mal ein Bild zeigen, das Hans gemalt hat ohne jede Schule, er wollte Maler werden, auf das Urteil Ihres verehrten Herrn Gemahl sind wir sehr gespannt. Die Vergrößerung habe ich nach Berlin geschickt. Recht gute Erholung für Sie beide und freundliche Grüße von uns beiden/ Ihre sehr ergebene Anna Kraus".

Die Absenderin war offenbar Anna Kraus, geb. Kosserow (1870-1928), die Gattin des Bildhauers August Friedrich Johann Kraus (geb. am 9. Juli 1868 in Ruhrort; gest. 8. Februar 1934 in Berlin). Denn im Berliner Adressbuch von 1916 ist dieser die einzige Person namens Kraus im Grunewald: "August [Kraus], Prof. Bildhauer, Grunewald, Menzelstraße 7 E.T. Uhld. 880". Auf seinem Ehrengrab auf dem Friedhof an der Heerstraße liegt ein Stein für "Anna Kraus, geb. Kosserow, 1870-1928".
Die Skizzen, die im Verhältnis zum Geschriebenen auf dem Kopf stehen, zeigen insgesamt sieben Figuren, vier auf dem oberen Stück Papier, drei auf dem unteren. Drei Figuren tragen Engelsflügel und gehören somit wohl zu Liebermanns Illustration der Tobias-Legende. Es handelt sich vermutlich um erste, stilistisch übereinstimmende Skizzen für die Lithographien zur Tobias-Legende (Schiefler 310-312). Diese wurden 1920 abgedruckt in: Micha Josef bin Gorion (Hrsg): Die Geschichte von Tobias. Übersetzung von Rahel Ramberg, nach einer hebräischen Fassung, mit drei Steinzeichnungen von Max Liebermann, Inselverlag, Leipzig 1920.
Wir danken Frau Dr. Margreet Nouwen, Frau Dr. Sigrid Achenbach sowie Herrn Georg Dietz, Kupferstichkabinett Berlin, für ihre freundlichen Auskünfte und Unterstützung bei den Recherchen. Mit einer Echtheitsbestätigung von Frau Dr. Nouwen vom 16. März 2015.

Provenienz: Ehemals Sammlung Hofrat Alexander Koch, Darmstadt (Verleger diverser Kunstgewerbe-Fachzeitschriften, u. a. "Deutsche Kunst und Dekoration")
Privatbesitz Norddeutschland

Allee mit Spaziergängern
Bleistift und Feder in Blau auf Velin. Wohl 1917.
22,5 x 18,3 cm.

In lockerem, spontanem Strich zeichnet Liebermann den Blick in eine Parkallee mit Spaziergängern und sitzenden Ausflüglern auf einer Bank. Die kleine Parkszene entstand wahrscheinlich im Kurpark Wiesbaden, wo sich Liebermann 1917 zu einer Kur aufhielt. Gezeichnet auf der Rückseite eines Briefes von Hofrat Alexander Koch an Max Liebermann vom 28. September 1916:
[Gedruckt:] "Hofrat Alexander Koch/ Darmstadt, Sandstr. 16 / Darmstadt, den 28. September 1916
Herrn Professor Max Liebermann, Wiesbaden/ Hotel Rose
Sehr geehrter Herr Professor!/ Ich stehe gerade im Begriff eine Reise anzutreten, aber glücklicherweise vermag ich Ihrem Wunsche zu entsprechen, denn die ersten Probeexemplare des Oktoberheftes meiner "Deutschen Kunst und Dekoration" sind soeben fertig geworden. Zwei der Hefte lasse ich Ihnen sofort zugehen. Das Heft wird aber erst in etwa 8-10 Tagen im Buchhandel erscheinen. / Indem ich hoffe, dass der Ausfall der Publikation Ihren Beifall findet, begrüsse ich Sie / mit dem Ausdruck meiner vorzüglichsten Hochachtung.
[handschriftlich mit Feder:] als Ihr ergebener/ Alexander Koch.
P.S: Kennen Sie in Wiesbaden niemanden, der etwas für den stark zusammen geschrumpften "Künstler-Hilfsfonds" stiften könnte? d O. [der Obige]"

Im Oktober 1916 erschien in Heft 1/2 (für Okt./Nov. 1916) des XX. Jg. von Alexanders Kochs Zeitschrift "Deutsche Kunst und Dekoration" ein langer und reich illustrierter Artikel über Max Liebermann von Alfred Gold: "Max Liebermann-Berlin", S. 3-33.
Wir danken Frau Dr. Margreet Nouwen, Frau Dr. Sigrid Achenbach sowie Herrn Georg Dietz, Kupferstichkabinett Berlin, für ihre freundlichen Auskünfte und Unterstützung bei den Recherchen. Mit einer Echtheitsbestätigung von Frau Dr. Nouwen vom 16. März 2015.

Provenienz: Ehemals Sammlung Hofrat Alexander Koch, Darmstadt (Verleger diverser Kunstgewerbe-Fachzeitschriften, u. a. "Deutsche Kunst und Dekoration")
Privatbesitz Norddeutschland

Blick über die Blumenterrasse im Wannseegarten nach Nordosten
Pastell auf festem bräunlichen Velin. Um 1920.
26 x 34,5 cm.

Bedeutende Pastellvorstudie zu dem Ölgemälde "Die Blumenterrasse im Wannseegarten nach Nordosten, Blick auf den Heckengarten" (Vgl. Eberle, Bd. 2, München 1996, Nr. 1920/26, Abb. S. 1020). Max Liebermann hatte im Jahr 1909 das idyllische Wannseegrundstück erworben und ließ sich von dem Architekten Paul Otto Baumgarten eine Sommervilla als kleines Refugium in der Großstadt errichten. Seit 1910 verbrachte er dort mit seiner Familie die Sommermonate. Der herrliche langgestreckte Garten, der von Liebermann gemeinsam mit Alfred Lichtwark nach dem Vorbild der italienischen Renaissancegärten entworfen worden war, bot ihm vielfache Inspirationen zu Bildmotiven. Unsere Pastellzeichnung zeigt den Blick von der Terrasse hinter dem Landhaus in Richtung Wannsee auf das rote Blumenbeet, dahinter ein Spazierweg und die Heckengärten. Der farbenprächtige Blumengarten ist in lockeren, nahezu schwebenden Pastellstrichen komponiert, in Rot sind einige kräftige Farbakzente auf den grasgrünen Grund gesetzt und deuten die roten Blumenköpfe an.
Mit einer Echtheitsbestätigung von Frau Dr. Margreet Nouwen vom 16. März 2015. Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis der Pastelle, Aquarelle und Gouachen Max Liebermanns aufgenommen.

Provenienz: Ehemals Sammlung Hofrat Alexander Koch, Darmstadt (Verleger diverser Kunstgewerbe-Fachzeitschriften, u. a. "Deutsche Kunst und Dekoration")
Privatbesitz Norddeutschland

Selbstbildnis
Kohle auf Skizzenpapier, links mit der perforierten Kante. Um 1920.
26,9 x 19,8 cm.

Mit strengem, kritischem Blick stellt sich Liebermann hier im Viertelprofil dar. Ein wenig Skepsis scheint aus seinem Blick zum Betrachter zu sprechen. Er hat die linke Augenbraue leicht angehoben und darunter das linke Auge besonders herausgearbeitet, während das andere Auge im Schatten liegt. Seine ausdrucksstarke Physiognomie zeichnet er mit sensiblen Kreideschaffuren, betont Falten und modelliert die Partien von Augen, Nase und Mund besonders plastisch heraus. Er schafft eine deutliche Differenzierung verschiedener Helligkeitswerte von der beleuchteten linken Bildhälfte zur verschatteten leicht abgewandten rechten Gesichtshälfte. Unter dem markanten Kopf deutet er sein makelloses Erscheinungsbild in Hemd, Krawatte und Jackett in einem Schulterstücks lediglich mit wenigen schwungvollen Schraffuren an.
Wir danken Frau Dr. Margreet Nouwen, Frau Dr. Sigrid Achenbach sowie Herrn Georg Dietz, Kupferstichkabinett Berlin, für ihre freundlichen Auskünfte und Unterstützung bei den Recherchen. Mit einer Echtheitsbestätigung von Frau Dr. Nouwen vom 16. März 2015.

Provenienz: Ehemals Sammlung Hofrat Alexander Koch, Darmstadt (Verleger diverser Kunstgewerbe-Fachzeitschriften, u. a. "Deutsche Kunst und Dekoration")
Privatbesitz Norddeutschland

Spaziergänger
Kreide in Schwarz auf bräunlichem Skizzenpapier. Um 1920.
13 x 18,2 cm.
Unten links mit Kreide in Schwarz signiert "MLiebermann".

Herrlich kontrastreiche Zeichnung eines Spazierweges im Berliner Tiergarten, belebt von vier locker angedeuteten Figuren weiter hinten im Bild. Liebermann gestaltet die kleine Szene mit großer kompositorischer und zeichnerischer Sicherheit. Locker angedeutete Bäume und Buschwerk, der geschwungene Weg und die Figurenstaffage bilden zusammen eine äußerst reizvolle Komposition.

Lesendes Mädchen
Lithographie auf Similijapan. 1896.
30,8 x 24,5 cm (65,2 x 50,7 cm).
Signiert "MLiebermann" und bezeichnet mit der Nummer "49".
Schiefler 41 a.

Prachtvoller Druck mit dem vollen, sehr breiten Rand. Beigegeben: Von Max Liebermann die Radierung "Das Mittagessen" (1888), erschienen in der Gazette des Beaux-Arts 1901 (typographisch bezeichnet) (Schiefler 5 c).

Grasende Ziegen
Radierung mit Kaltnadel auf Bütten. 1887.
13 x 17,8 cm (28,5 x 37,3 cm).
Signiert "MLiebermann".
Schiefler 4 II.

Ganz ausgezeichneter Druck, mit dem vollen Rand.

Provenienz: Privatsammlung Kanada

Heerengracht in Amsterdam
Vernis-mou, Radierung und Kaltnadel auf Van Gelder Zonen-Bütten. 1896.
8,8 x 17,8 cm (28,8 x 36,8 cm).
Signiert "M Liebermann".
Schiefler 38 VI.

Die vorliegende intime Darstellung einer ruhigen Gracht in Amsterdam steht eher vereinzelt im druckgraphischen Schaffen des Künstlers. Mit großer Meisterschaft sind die Reflexe des warmen Sonnenlichts auf Laub, Fassaden, Gehweg und Wasser wiedergegeben. Ganz ausgezeichneter, gratiger Druck mit dem vollen Rand. Die Radierung ist sehr selten, es gab keine Auflage und nur einzelne Exemplare der verschiedenen Druckzustände wurden gedruckt.

Badende Knaben
Radierung auf gelblichem Bütten. 1904.
17,7 x 23,8 cm (35,8 x 46 cm).
Signiert "MLiebermann".
Schiefler 56 a (von b).

Probe- oder Frühdruck, noch mit dem schrägen Kratzerstrich im linken Bildrand im Meer, unten links mit dem Blindstempel Bruno Cassirers. Die Auflage von 200 Exemplaren erschien 1909 in dem von Bruno Cassirer und Julius Bard herausgegebenen Werk "Max Liebermann. Sieben Radierungen". Prachtvoller, klarer Druck mit breitem Rand.

Provenienz: Privatsammlung Kanada

Die Judenstraße in Amsterdam
Radierung auf Velin. 1906.
19,2 x 24,5 cm (37,8 x 47,7/51,2 cm).
Signiert "MLiebermann".
Schiefler 57 b.

Ausgezeichneter Druck, mit breitem Rand. Erschienen in der Mappe "Max Liebermann. Sieben Radierungen", die 1909 von Bruno Cassirer und Julius Bard herausgegeben wurde.

Jäger mit Hunden
Lithographie auf Velin. 1917.
35 x 45,5 cm (50,2 x 68,8 cm).
Signiert „MLiebermann“. Auflage 50 num. Ex.
Schiefler 309 b.

Herausgegeben von Bruno Cassirer, Berlin. Hervorragender Druck mit breitem Rand.

Das Konzert
Kaltnadel auf festem Velin. 1922.
23,5 x 31 cm (34,6 x 44,8 cm).
Signiert "MLiebermann". Auflage 100 num. Ex.
Schiefler 344 III d.

Prachtvoller Druck mit breitem Rand, aus der Auflage bei Paul Cassirer.

Provenienz: Privatsammlung Kanada

Liebermann, Max. Dreißig Holzschnitt-Zeichnungen. Geschnitten von Reinhold Hoberg. Mit einer Einleitung von Willy Kurth. 30 nn. Bl. Mit 30 meist ganzseitigen Orig.-Holzschnitten von R. Hoberg nach Zeichnungen von Max Liebermann. 39 x 30 cm. OHleder (etwas fleckig und berieben, Deckel lichtrandig, Rücken mit kleineren Schabspuren). Berlin, Heyder (1922).
Achenbach S. 281f. – Eines von 400 numerierten Exemplaren mit dem von Liebermann signierten Holzschnitt "Selbstbildnis". – Vereinzelte Stockflecken, sonst wohlerhalten.

Portrait Otto Meissner
Bleistift auf Velin, auf Karton kaschiert. Um 1925.
23,3 x 16,6 cm.
Unten links mit Bleistift signiert.

Otto Meissner war ein deutscher Staatsbeamter und wurde bekannt als engster Mitarbeiter der deutschen Reichspräsidenten Friedrich Ebert und Paul von Hindenburg als Staatsekretär, von 1934 bis 1945 war er Chef der "Präsidialkanzlei des Führers".

Heimkehrende Schafherde
Radierung auf Bütten. 1890.
9,8 x 19,7 cm (29,5 x 40,2 cm).
Signiert "MLiebermann".
Schiefler 7 IV a (von b).

Druck des letzten Zustands mit den Büschen links der Baumgruppe und den zarten Schraffuren im Himmel. Prachtvoller Druck mit breitem Rand.

Selbstbildnis
Lithographie auf Similijapan. 1924.
25,7 x 19,5 cm (44,7 x 32,7 cm).
Signiert.
Achenbach 83.

Aus der nicht numerierten Auflage mit dem Blindstempel von Gauss links unten. Nach einer Kreidezeichnung des Künstlers von 1924. Ganz ausgezeichneter Druck, rechts und unten mit dem Schöpfrand.

Bedienerin im Garten von Wannsee
Lithographie auf Velin. 1925.
18,5 x 27,5 cm (22,4 x 29,5 cm).
Signiert.
Achenbach 101 c.

Die Lithographie variiert in spiegelverkehrter Darstellung ein Gemälde Liebermanns. Erschienen in der Zeitschrift "Kunst und Künstler", Jahrgang XXIV, Heft 1, 1925. Prachtvoller Druck mit Rand.

Lesendes Mädchen
Farblithographie auf Velin. 1896.
31 x 24,5 cm (44 x 34 cm).
Signiert "MLiebermann".
Schiefler 41 b.

Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand. Gedruckt von vier Steinen: Zeichnungsplatte (schwarz) und Tonplatten (blau, gelb, rot). Laut Schiefler variieren die Drucke in der Intensität des Kolorits; das vorliegende Blatt in intensivem Blau.

Aus dem Judenviertel in Amsterdam: Der Fischmarkt
Radierung auf Bütten. 1908.
15 x 18,3 cm (33,8 x 43,3 cm).
Signiert "MLiebermann". Auflage 30 num. Ex.
Schiefler 74 b.

Prachtvoller Druck mit schönem Plattenton und dem vollen Rand, oben und links mit dem Schöpfrand.

Badende Jungen
Lithographie auf H. Antique-Bütten. 1909.
20,7 x 33,4 cm (32,5 x 50,4 cm).
Signiert "MLiebermann".
Schiefler 100 a.

Unten links mit dem Trockenstempel "Bruno Cassirer", in dessen Verlag das Blatt erschien. Ausgezeichneter Druck mit breitem Rand, vor der Auflage.

Menschenmenge in Amsterdam
Lithographie auf chamoisfarbenem Velin. 1912.
38 x 50 cm (46,5 x 59 cm).
Signiert "MLiebermann".
Schiefler 138 wohl a (von b).

Laut Schiefler gibt es Probedrucke (Schiefler a), vor der einzigen Auflage von 50 numerierten Exemplaren (Schiefler b). Brillanter, herrlich tiefschwarzer, und in seiner Lebendigkeit beeindruckender Druck mit Rand. Die Darstellung entstand anlässlich des Empfangs der Königin Wilhelmine von Holland in Amsterdam.

Bildnis Richard Strauss
Lithographie auf Chronik Privileg SV-Bütten. 1919.
48,8 x 39 cm (62,8 x 49,1 cm).
Signiert "MLiebermann". Auflage 100 num. Ex.
Schiefler 320.

Eindrucksvolles Brustbildnis des großen Komponisten in einem ausgezeichneten, kräftigen Druck mit breitem Rand. Die Auflage erschien bei Paul Cassirer.

Das Konzert
Radierung mit Kaltnadel auf weichem, festem Velinkarton. 1922.
24 x 30 cm (31,2 x 38,4 cm).
Signiert "MLiebermann".
Schiefler 367 IV b.

Prachtvoller, teils sehr schön gratiger Druck mit Rand.

Liebermann, Max. Dreißig Holzschnitt-Zeichnungen. Geschnitten von Reinhold Hoberg. Mit einer Einleitung von Willy Kurth. 30 nn. Bl. Mit 30, meist ganzs. Orig.-Holzschnitten von R. Hoberg nach Zeichnungen von Max Liebermann. 39 x 30 cm. OHalbleder. Berlin, Heyder (1922).
Achenbach S.281f. – Eines von 400 Exemplaren mit dem von Liebermann signierten Holzschnitt "Selbstbildnis". – Frisches und sauberes Exemplar.

Liebermann, Max. 54 Steindrucke zu kleinen Schriften von Heinrich von Kleist. 76 S. Mit 56 Orig.-Lithographien von Max Liebermann. 33,5 x 26 cm. OPergamentband mit Deckelvignette und KGoldschnitt. Berlin, Bruno Cassirer, (1917).
Schauer II 86. Schiefler 226-228. – Eines von 250 numerierten Exemplaren der Ausgabe auf Büttenpapier (Gesamtauflage 270 Ex.). Druckvermerk vom Künstler signiert. Das erste von Liebermann illustrierte Buch, zugleich das am reichsten illustrierte. Enthält nicht, wie auf dem Titel angegeben, 54 sondern 56 Orig.-Lithographien. – Papier geringfügig vergilbt.

Liebermann, Max. Folge von 17 Orig.-Lithographien zu "Heinrich von Kleist, Kleine Schriften", auf Kupferdruckkartons. 33 x 26,5 cm. Lose Blatt in illustr. original Pergament-Kassette mit Schließbändern. (Berlin, Br. Cassirer, 1917).
Vgl. Schiefler 226ff. und Schauer II 86. – Wohl Extrasuite aus dem ersten von Liebermann illustrierten Werk. – Wohlerhalten.

Strandleben
Lithographie auf Japan. 1909.
12 x 18,8 cm (25,3 x 32,8 cm).
Schiefler 95.

Prachtvoller Druck mit breitem Rand.

Bildnis einer jungen Dame
Lithographie auf feinem Japanbütten. 1914.
40 x 21,5 cm (53,2 x 38 cm).
Signiert. Auflage 50 Ex.
Schiefler 164.

Die Portraitierte ist Käthe Kietzler, die Tochter von Max Liebermann. Erschienen im Verlag Paul Cassirer, abgebildet in Cassirers Prospekt 1915. Prachtvoller Druck mit breitem Rand.

Selbstporträt
Holzschnitt von Reinhold Hoberg auf feinem Chinabütten. 1917.
14,4 x 13,3 cm (25 x 19,3 cm).
Signiert.
Schiefler (Anhang), XVI a.

Liebermanns Holzschnitt entstand 1916 und wurde im Jahr 1922 erneut aufgelegt für eine Veröffentlichung in der Mappe "Dreißig Holzschnitt-Zeichnungen von Max Liebermann", geschnitten von Reinhold Hoberg und erschienen in einer Auflage von 400 Ex. auf Zanders sowie 25 Ex. auf Chinapapier. Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand. Beigegeben: Zwei signierte Radierungen mit Kaltnadel von Magnus Zeller, "Tanz der Salome" und "Sturmlandschaft", sowie eine signierte Lithographie von Ivo Hauptmann.

Drei Vorzeichnungen zu Goethes "Der Mann von fünfzig Jahren"
Feder in Braun auf Bütten, unter Orig.-Passepartout montiert. Um 1920.
12,2 x 16,5 cm; 23,8 x 20,5 cm; 10 x 19,8 cm (je Pp.ausschnitt).
Jeweils unten links mit Feder in Braun signiert, teils mit Bleistiftannotationen (Seitenangaben).

Drei Entwurfszeichnungen zu Buchillustrationen für Goethes "Der Mann von fünfzig Jahren". Unser Konvolut zusammengehöriger Zeichnungen umfasst die drei Bildmotive für folgende Holzschnitte:
"Hilarie und Flavio auf Schlittschuhen" (Schiefler LXVI);
"Hilarie und die Mutter" (Schiefler LXIX);
"Der Major sitzt barhäuptig auf der Gartenbank" (Schiefler LXX).
Nach Liebermanns Entwürfen wurden Holzschnitte von Martin Hönemann gefertigt. Die Holzschnitte erschienen in einer Ausgabe A: 36 Einzelblätter jeweils signiert. Die Ausgabe B: Buchausgabe von Goethes "Der Mann von fünfzig Jahren" mit Text, herausgegeben vom Verlag Bruno Cassirer 1922.
Die Zeichnung "Hilarie und die Mutter" enthält neben der fertigen Federzeichnung (oben links) noch drei einzelne Bleistiftstudien zu Haltungen von Hilarie und der Mutter.